Streit um Tempelberg :
Zum Schutz unseres osmanischen Erbes

Von Joseph Croitoru
Lesezeit: 6 Min.
Schwört die Massen auf sich ein: Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan.
Die Türkei protegiert die Palästinenser und schickt Pilger mit türkischen Fahnen nach Ostjerusalem. Damit wird der Konflikt um den Jerusalemer Tempelberg zusätzlich befeuert.

Im Konflikt um den Jerusalemer Tempelberg mischt in letzter Zeit auf muslimischer Seite ein neuer Akteur mit. Es ist die Türkei, deren Regierung die Verteidigung der dortigen Moscheen vor dem Griff des, wie Präsident Erdogan ihn derzeit nennt, israelischen „Terror- und Besatzungsstaats“ zur Chefsache erhoben hat. So finden auf dem Berg immer häufiger türkische Pilger und palästinensische Erdogan-Verehrer zu lauten Demonstrationen zusammen, bei denen türkische Nationalfahnen geschwungen und Erdogan-Poster hochgehalten werden. Manche von ihnen tragen ostentativ den Fez, die in osmanischer Zeit übliche Kopfbedeckung. Wegen solcher politischen Symbole kam es im Dezember bereits zu einem Zwischenfall, der beinahe eine diplomatische Krise ausgelöst hätte. Als israelische Polizisten einigen belgisch-türkischen Aktivisten, die als türkische Flagge aufgemachte rote T-Shirts trugen, den Zutritt zum Moscheenareal verweigerten, wurden die Türken handgreiflich. Sie wurden daraufhin verhaftet und kurze Zeit später des Landes verwiesen.

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